Paul Delvaux-Museum: Vernis mous-Technik
Im westflämischen Badeort St. Idesbald verbrachte der surrealistische Maler Paul Delvaux (1897-1994) seine letzten Lebensjahre; das dortige Paul Delvaux-Museum dokumentiert in jährlichen Wechselausstellungen sein Werk. In diesem Jahr schließt die Ausstellung „Regard introspectif à la manière de crayon/Eeen introspectieve blik met de crayonmanier“ einen dreiteiligen Zyklus über das druckgrafische Werk ab. Vom 31. März 2018 bis zum 6. Januar 2019 zeigt das Museum Arbeiten in Vernis mous-Radierung. Während bei der Ätzradierung die Druckplatte mit einer Asphaltlack-Abdeckung überzogen wird, in die man mit dem Stichel die Striche einritzt und dann im Bad mit Salpetersäure vertieft, besteht das Vernis mous-Verfahren aus einer Weichgrundätzung: bei dieser Technik legt man Zeichenpapier auf einen wachsweichen Abdecklack und zeichnet auf diesem Papier, so dass sich der Strich bleistifthaft-weich in den Wachs eindrückt. Ermutigt durch seinen Neffen Charles Van Deun widmete sich Paul Delvaux seit Ende der 1970er Jahre verstärkt dieser grafischen Technik. Ikonografisch knüpfen die Motive an die Themen in seinen Gemälden an. Im Kunsthandel werden Radierungen von Paul Delvaux zu Preisen um 1.800 Euro angeboten. www.delvauxmuseum.com/