Pariser Messestreit: FIAC will weiter machen
„Wir denken über ein neues Projekt nach, alle Hypothesen liegen auf dem Tisch“, ließ sich Florence Bourgeois in „Les Echos“ zitieren, nach dem die Art Basel-Ausrichter MCH es schafften, die FIAC Paris aus deren bisherigem Veranstaltungsort Grand Palais zu verdrängen. Bourgeois leitet seit 2025 die Paris Photo, die wie die FIAC von Reed Exhibitions (RX France) betrieben wird und weiterhin jeweils im November im Grand Palais stattfindet. Den Oktobertermin nimmt künftig MCH mit einer neuen Messe wahr. Florence Bourgeois ist jetzt auch FIAC-Chefin, und man kann den Bericht in „Les Echos“ durchaus als Kampfansage der FIAC an MCH werten. Die FIAC wurde seit 2003 von Jennifer Flay geleitet, und es kursieren Spekulationen, sie werde künftig wohl im Art Basel-Team mitwirken. In einem Pressecommuniqué beklagt RX France das „Ende der kulturellen Ausnahme“, die die FIAC bisher repräsentiert habe, und die Entwicklung werfe nun „die Frage auf, welchen Platz die französischen Galerien in der Zukunft haben“ werden. Der Berliner „Tagesspiegel“ berichtet, die „beiden jetzt“ für den Grand Palais „unter Vertrag genommenen Betreiber“ hätten sich offiziell dazu bereit erklärt, „eine starke Präsenz französischer Galerien sicherzustellen“. Das Kulturministerium und die Museumsvereinigung würden dies überwachen. Lachender Dritter im Pariser Messestreit werde aber wohl keineswegs London sein, im Gegenteil: „Englische Fachzeitschriften orakeln…, dass der Auftritt der Art Basel dazu beitragen könne, das ohnehin vom Brexit geschwächte London als führenden Kunsthandelsplatz abzulösen und durch Paris zu ersetzen“, schreibt Bernhard Schulz im „Tagesspiegel“.
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