Paris: 100 Jahre Surrealismus mit Künstlicher Intelligenz im Centre Pompidou
1924 veröffentlichte André Breton sein „Surrealistisches Manifest“ und begründete damit die literarische und künstlerische Bewegung des Surrealismus. Zum 100jährigen Jubiläum zeigt das Pariser Centre Pompidou bis zum 13. Januar 2025 eine Ausstellung, die den Zeitraum 1924 bis 1969 abdeckt, und in der auch die handgeschriebenen Seiten des Manifestes im Original zu sehen sind.
Das Manifest steht im Mittelpunkt der Ausstellung, die in 13 Kapitel gegliedert ist. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz wurden Tonaufnahmen von Breton aus dem Jahre 1952 zur Rekonstruktion einer Verlesung des Manifests mit der (vermeintlichen) Originalstimme des Autors eingesetzt. Französische Kunstkritiker merkten an, dass es vom Missverständnis der surrealistischen Bewegung zeuge, ausgerechnet auf Technologie zurückzugreifen, wo doch Breton und seine Gefolgsleute diese als Übel der Moderne bekämpft haben. „Man kann es auch umgekehrt sehen: In Bretons falscher Stimme aus dem Jenseits nimmt die surrealistische Revolution 100 Jahre später Gestalt an“, rezensierte Martina Meister in „Die Welt“. www.centrepompidou.fr
Dazu in Band 87 erschienen: