Osnabrück: „Künstlerische Reflexion von Erschöpfung“ im Kunstraum Hase 29
Ann-Katrin Günzel kuratiert die Ausstellung „asap. we must hurry to slow down“ vom 28. August 2021 bis zum 31. Oktober 2021 im Osnabrücker Kunstraum Hase 29 – Gesellschaft für zeitgenössische Kunst Osnabrück e.V. Die Ausstellung ist aus „dem von Ann-Katrin Günzel im April 2020 herausgegebenen Band „post-futuristisch“ (Kunstforum international Band. 267) hervorgegangen“ und „widmet sich der künstlerischen Reflexion von Erschöpfung als Folge unserer beschleunigten Lebensrealität.“ 1909 propagierten die Futuristen in ihrem Manifest den Rausch der Geschwindigkeit – Flugzeuge und Automobile waren noch relativ neu und repräsentierten den technischen Fortschrittsoptimismus des Industriezeitalters. Doch inzwischen sind wir „am Ziel der futuristischen Wünsche und Weltvorstellungen und mitten in einem post-futuristischen Zeitalter angekommen, in dem die Raserei in kilometerlangen Staus und verstopften Innenstädten zum Erliegen gekommen ist“. Die ökonomische Wachstumsideologie hatte der Club of Rome schon vor 50 Jahren in Frage gestellt, ohne dass wir jedoch eingesehen haben, „dass wir hochgradig über die Weltverhältnisse leben“. Die Zwangsentschleunigung in den Anti-Corona-Lockdownphasen wäre auch eine Möglichkeit zu nachhaltiger Neurorientierung gewesen, doch dieses Pausieren hat, „wie sich inzwischen herausgestellt hat, weder unsere Ruhelosigkeit oder unseren Drang nach Effizienz noch daraus resultierend den Klimawandel anhalten können“. Zu dieser Thematik unserer schnelllebigen Gesellschaften zeigt die Ausstellung „post-futuristische“ Beiträge von Douglas Coupland, Oliver Gather, Mischa Kuball, Warren Neidich, Dan Perjovschi, Stefan Rohrer, Sebastian Schmieg, Matthias Surges, Johanna Terhechte, Su Yu Hsin und Stefanie Zoche. https://hase29.de
Dazu in Band 267 erschienen: