Orte des Erinnerns
1914 zogen die ersten Kinder ins Waisenhaus in Köln-Sülz ein, bis zum Abriss des Heims 2012 wohnten dort 22.500 Kinder. Die Geschichte des Heims enthält auch düstere Kapitel. In einer Buchpublikation ist von struktureller, körperlicher und sexueller Gewalt die Rede. Besonders gruselig: in der NS-Zeit war der Heimleiter Friedrich Tillmann „Euthanasie-Beauftragter“. Ein Projekt des Fördervereins Erinnerungsorte Kinderheim-Sülz e.V. in Zusammenarbeit mit der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft Alfter und der Hochschule für Bildende Künste Saar wollen nun die „ehemaligen Heimbewohner und die neuen Bewohner des Geländes“ darin unterstützen, „an die Geschichte des Heims, seiner Bewohner und deren teils schmerzlichen Erfahrungen zu erinnern… Auf Einladung des Vereins werden die Studierenden der Malerei-Klasse von Professorin Ulrika Eller-Rüter (Alanus Hochschule), der Architektur-Klasse von Professor Willem-Jan Beeren (Alanus Hochschule) und die Soundart-Klasse von Professor Andreas Oldörp (HBK Saar) auf dem Kinderheim-Gelände während zweier Workshops wohnen und arbeiten. Der erste Workshop findet vom 1. bis 3. Mai und der zweite vom 14. bis 17. Mai 2015 statt. Die entwickelten Konzepte werden dann in einer öffentlichen Ausstellung am 20. Juni 2015 in der ehemaligen Kinderheim-Kirche zu sehen sein.“