Oligarchen, Geldwäsche und NFTS
Wie die Wiener Zeitung „Der Standard“ unter Berufung auf „The New York Post“ berichtet, „hätten einige russische Oligarchen – aus Angst vor drohenden Beschlagnahmungen – bereits versucht, Teile ihrer Kunstsammlungen im europäischen Kunsthandel zu“ verkaufen. Die Galerien übten jedoch Zurückhaltung, und namhafte Auktionshäuser wie Ketterer oder Sotheby’s hätten erklärt, „ dass Transaktionen von Käufern aus Russland oder von russischen Staatsbürgern, deren Haupteinkommen im Heimatland lukriert werden, nicht mehr akzeptiert werden.“ Der Kunst- und Antiquitätenhandel ist sensibilisiert, seit vielerorts die Richtlinien gegen Geldwäsche verschärft wurden. Und diese Sensibilisierung gilt nun auch für die Sanktionen gegen die russische Wirtschaft und mögliche Versuche, diese auf dem Kunstmarkt zu unterlaufen. Allerdings bescheinigt mittlerweile das US-Finanzministerium bzw. dessen Financial Crimes Enforcement Network den Galerien, in Sachen „Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung“ sei der „Großteil des Kunstmarktes als risikoarm“ einzustufen. Gerade kleinere Galerien seien „kein effektives Vehikel für Geldwäsche“. Es bestünde jedoch die Gefahr, dass Kriminelle „ein NFT kaufen, es dann an sich selbst mit verschiedenen digitalen Konten weitergeben, um eine Aufzeichnung der Verkäufe auf der Blockchain zu erstellen, bevor sie es an einen ahnungslosen Käufer verkaufen und am anderen Ende wieder sauber herauskommen.“ 2021 wurden bereits 11,1 Milliarden Dollar mit NFT-Kunst- und Sammlerstücken erzielt. Daher mutmaßt der „Standard“: „Statt den allgemeinen Kunstmarkt zu regulieren, könnten die US-Behörden demnächst wohl jene NFT-Schachereien ins Visier nehmen, bei denen die Identität der Käufer und Verkäufer im Dunkeln bleiben.“
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