Oldenburg: Fiebrige Gespenster

22. Oktober 2016 · Aktionen & Projekte

Das Oldenburger Edith-Russ-Haus für Medienkunst zeigt ab dem 11. November die Gruppenausstellung „The Fevered Specters of Art – Die fiebrigen Gespenster der Kunst“. Die Ausstellung”reflektiert das Interesse vieler zeitgenössischer Künstler für die radikale Politik der 1960er und 1970er Jahre. Der Fokus der meisten Arbeiten liegt dabei nicht so sehr auf Europa, sondern auf den antikolonialen Bewegungen. In ihren analytischen Rückblicken untersuchen die Künstler das grundlegende Verhältnis von Politik und Ästhetik und dem häufigen Scheitern dieser Befreiungsbewegungen. Der Ausgangspunkt von „The Fevered Specters of Art“ liegt in der heutigen Zeit anhaltender Krisen, deren politische und wirtschaftliche Folgen zu großer Unzufriedenheit führen. Diese manifestiert sich oft in teils gewaltsamen Protestbewegungen und Aufständen, wie zum Beispiel dem Arabischen Frühling oder der Occupy-Bewegung, die sogar Regierungen zu Fall gebracht haben. Dennoch gelang es solchen Aktionen nur selten, die erhofften strukturellen Veränderungen zu bewirken. In diesem Kontext blickt die Ausstellung auf den Radikalismus und die antikoloniale Revolution in der Epoche des Kalten Krieges zurück, in der sich die Ideen eines grundlegenden gesellschaftlichen Wandels rund um den Globus verbreiteten. Im Zentrum der Ausstellung stehen daher aktuelle Kunstwerke, die ein neues Interesse an den revolutionären Ideen der 1960er und 1970er Jahre erkennen lassen. Sie konzentrieren sich vor allem auf Bewegungen, die politische Vorstellungen gewaltsam zum Ausdruck brachten, um so einen weitreichenden gesellschaftlichen Wandel durchzusetzen. Die Arbeiten beruhen nicht auf einer nostalgischen Faszination, sondern auf einem analytischen Interesse an radikal fortschrittlichen Ideen sowie auf einem ausgeprägten Bedürfnis, die Gründe zu erforschen, warum so viele dieser Bewegungen in der Erreichung ihrer Ziele versagten. Das Projekt untersucht, inwiefern Künstlerinnen und Künstler die Möglichkeiten neuer politischer Bewegungen überdenken und wie komplexe sozialhistorische Bezüge mit den Mitteln der Kunst angemessen hinterfragt und wieder aufgegriffen werden können. Dabei liegt ein besonderer Fokus der Ausstellung auf künstlerischen Strategien, die sich vielfältiger narrativer Strukturen und filmischer Erzählweisen bedienen und dabei auch auf Dokumente und Archive zurückgreifen.” www.edith-russ-haus.de


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