Olafur Eliasson: Bühnenbild für Operninszenierung
Olafur Eliasson wirkt als Bühnen- und Kostümgestalter an der Inszenierung der lyrischen Tragödie „Hippolyte et Aricie“ von Jean-Philippe Rameau an der Berliner Staatsoper Unter den Linden mit. Die Barockoper in fünf Akten aus dem Jahr 1733 wird derzeit in einer Inszenierung von Arletta Collins und unter der musikalischen Leitung von Sir Simon Rattle aufgeführt. Das Klassik-Journal „Musik heute“ bescheinigt Collins und Eliasson, sie hätten „ein überzeugendes Lichtkonzept entwickelt, das sich mit der Musik gegenseitig ergänzt, anstatt von ihr abzulenken“, während der Bayerische Rundfunk BR „Langeweile im Laser-Gewitter“ verspürt und eine „fatale Abfolge von Installationen“ kritisiert, die als „coole Lichtinstallation für irgendeinen Nachtclub“ tauglich sei, „leider aber auch nur als solche.“ Eliasson hatte sich von Berliner Techno-Clubs inspirieren lassen – ein ästhetischer Vergleich der optischen und akustischen Effekte dort mit den illussionistischen Techniken der Barockkunst bildet die Basis seines Anteils an der Operninszenierung. In jenen Techno-Clubs sei es in den 1990er Jahren „so ‘barock’ wie ‘ausschweifend’ zugegangen, im Dunst der Nebelmaschinen, im Gewitter des Laserlichts, zwischen lauter halbnackten, enthemmten Tänzern.“ (BR). Das Webportal „rbb 24“ moniert die Opernaufführung als „zu lang“, und die Länge missfiel auch schon dem Publikum bei der Uraufführung 1733. Immerhin bescheinigt „rbb 24“ dem Bühnenpersonal, es bestünde aus „hinreißenden Sängern“, einem „perfekten Chor“ und „hervorragenden Tänzern“, doch Eliassons „Laserpointer-Ästhetik mit vielfarbigen Scheinwerfern, die durchs Publikum geistern, einer Discokugel, die von der Decke sinkt und dem uralten Trick, den Zuschauerraum zu spiegeln“ findet in dieser Rezension nicht den Beifall des Kritikers – er spricht von einem „erstaunlich langweiligen Lichttapeten-Bühnenbild“. http://staatsoper-berlin.de/
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