NS-Dok-Zentrum München: "Digitale Versammlung" als Begleitprogramm
Begleitend zur Ausstellung „Tell me about yesterday tomorrow“ führt das NS-Dok-Zentrum München ab Juni 2020 „ein mehrsträngiges Programm mit dem Namen ‘Versammlung’ in zwei Teilen“ durch. Zunächst werden die Beiträge „in einer Reihe digitaler Formate“ umgesetzt, und später auch im Sommer 2021 als öffentliche Veranstaltung auf dem Vorplatz des Zentrums. Das Zentrum steht auf historischem Grund: von 1931 bis 1937 nutzte die „NSDAP-Reichsleitung“ das Gebäude Brienner Str. 34 als „Braunes Haus“, zog dann in den „Führerbau“ in der benachbarten Arcisstr. um. Dort ist heute die Hochschule für Theater und Musik untergebracht. Gedenkstätten sollen eine Erinnerung an das Grauen und die Verbrechen der Nazi-Zeit wachhalten, als Mahnung. Doch je weiter diese Epoche zeitlich zurück liegt, desto blasser und abstrakter wird für die nachwachsenden Generationen die Erinnerung bzw. die Vorstellung davon, auch wenn man noch „authentische“ Orte besichtigen kann. Daher will dieses Programm bis Sommer 2021 „neue Formen der Erinnerung“ erproben, „um die gesamte Bandbreite der Gesellschaft zu erfassen, die alle Altersgruppen, Ursprünge und Erfahrungen widerspiegelt.“ Dies ist um so wichtiger, als sich in unseren Tagen „neue Bedrohungen für die Stabilität der Demokratie“ abzeichnen, die „durch Ausgrenzungs- und Hasspolitik angeheizt werden und ein Ende der Erinnerung fordern.“ https://www.ns-dokuzentrum-muenchen.de/
Dazu in Band 267 erschienen: