Niemandsland
Dass Künstler einen eigenen Staat gründen, ist nicht neu. So erklärte z.B. der Künstler Joep van Lieshout sein Atelier „AVL“im Rotterdamer Hafen zum freien Staat „AVL-Ville“, den die „Neue Zürcher Zeitung“ freiluch als „Kommunarden-Chaos“ apostrophierte. Stephan US zieht es hingegen vor, sich in einem nomadischen Niemandsland zu bewegen. Kürzlich rief er in Münster zur „Einverleibung des Niemandslandes“ in einem leer stehenden Ladenlokal auf. „Die Idee von Nomadic No Man´s Land ist es einen realen temporär-nomadischen Raum im Öffentlichen zu kreieren, der gleichzeitig ein offenes und freundliches Bewusstsein des Gleich-Seins in sich trägt“, erklärt der Münsteraner Künstler zu seinem Projekt. Es ist ein „Versuch im Spiel mit allen kulturellen und performativ-künstlerischen Kompetenzen der Menschen ein anderes Wir öffentlich zu erforschen, um es dann wieder in die Welt zu tragen. Dafür braucht es Menschen, die das Niemandsland in die Welt tragen“. Deswegen exportierte er seine Idee jüngst sogar bis nach Belgrad.