Niederlande geben Benin-Bronzen zurück
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Die Niederlande geben 119 Benin-Bronzen an Nigeria zurück; das Kulturministerium unterzeichnete ein entsprechendes Abkommen.
Die meisten dieser Objekte befanden sich bis jetzt im Weltmuseum der Stadt Leiden. Viele der Statuetten hatten früher eine zeremonielle Bedeutung und sind daher als kulturgeschichtliche Objekte für das afrikanische Land wichtig. Britische Kolonialsoldaten hatten 1897 den Palast von Benin geplündert und in Brand gesteckt. Die königlichen Schätze wurden konfisziert; es sind damals 3.000 bis 5.000 Objekte erbeutet worden, die dann über Großbritannien auch in niederländische und deutsche Museen gelangten. Forderungen nach Rückgabe, die der Hof von Benin seit den 1930er Jahren immer wieder erhob, wurden von europäischen Regierungen und Museen zumeist angelehnt. Nach längeren Diskussionen seit dem Millenium änderte sich die Haltung erst ab 2017 grundlegend, als der französische Präsident Emmanuel Macron zur Restitution afrikanischer Objekte aus französischen Museen in größerem Umfang bereit war. Es folgten dann ab 2021 auch Restitutionen aus deutschen Museen an Nigeria. Die Niederlande hatten bereits 2023 an Indonesien und Sri Lanka insgesamt 478 Beutekunst-Objekte zurück gegeben.