Nicolaus Schafhausen verlässt Kunsthalle Wien
Nicolaus Schafhausen ist seit 2012 Direktor der Kunsthalle Wien und kündigte nun an, diesen Posten zum 31. März 2019 aufzugeben. Eigentlich hat der Vertrag eine Laufzeit bis 2022. Zur Begründung sagte Schafhausen, er sähe „die Wirkungsmächtigkeit von Kunst in Zeiten der nationalistischen Politik in Österreich und der europäischen Situation als stark eingeschränkt“. Die „europäische Situation“ ist in der Tat durch einen Rechtstrend geprägt: In Österreich regiert eine rechtskonservative ÖVP-FPÖ-Koalition, in Ungarn und Polen stellen nationalkonservative Kräfte die Regierung, und in Italien hat sich soeben die rechtspopulistische Lega Nord mit der Fünf-Sterne-Bewegung auf eine Koalition geeinigt, was in Berlin und Brüssel „mit wachsender Sorge“ beobachtet werde, wie die „Süddeutsche Zeitung“ kommentiert. Schafhausen will künftig „außerhalb der gängigen Formen von Institutionen“ arbeiten und zieht für seine bisherige Arbeit die Bilanz, der Kunsthalle Wien sei „es gelungen, aktuelle gesellschafts-politische Fragestellungen aufzugreifen und durch das Medium der Kunst zu thematisieren, sich damit sehr aktuell in der Zeit zu verorten und erfolgreich international hinaus zu strahlen. Die Kunsthalle Wien ist ein Ort, der auf gesellschaftliche Veränderungen reagiert und alles andere als statisch in ihrem Programm sowie in ihrer Struktur sein sollte…“ Doch nun werde „in Zeiten rechtspopulistischer Bewegungen… künftig ein wesentlich offensiverer und stärkerer Rückhalt von Seiten der unabhängigen staatlichen Institutionen und Verwaltungen für Kulturinstitutionen, die sich gesellschaftlich und künstlerisch den komplexen Herausforderungen der Zeit stellen, erforderlich sein“. www.kunsthallewien.a
Dazu in Band 201 erschienen: