Neue Sicherheitsmaßnahmen in Museen

Hundertprozentige Sicherheit in Museen sei nur durch strikte Leibesvisitationen zu erreichen, doch solche schließt Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, laut Berliner „Tagesspiegel“ aus: „Das wolen wir uns nicht vorstellen“, sagte Parzinger. Zur gehören die Staatlichen Museen zu Berlin, die Staatsbibliothek zu Berlin, das Geheime Staatsarchiv, das Ibero-Amerikanische Institut und das Staatliche Institut für Musikforschung. Für alle Museen der Stiftung gilt nach der Überhandnahme von Klebeaktionen ein generelles Taschenverbot, d.h. auch für kleinere Taschen. Für diese müssen nun zusätzliche Schließfächer angeschafft werden. Wer ständig Medikamente mit sich führten muss, bekommt dafür Plastiktüten gestellt. Luisa Heese, Direktorin des Würzburger Museums im Kulturspeicher, hat Bedenken bei allzu rigorosen Abwehrmaßnahmen: „Wir wollen, dass das Museum ein offener Ort für Begegnung und Austausch ist und kein Bunker wird“, zitiert sie die „Mainpost“. Jörg Meißner, Leiter des Würzburger Museums für Franken, befürchtet: „Gut möglich, dass Versicherungen die Bedrohungslage neu bewerten“. Das hätte auch Auswirkungen auf den Leihverkehr. Die „ZEIT“ sieht noch eine andere Bedrohungslage: „Nicht nur in der Ukraine, auch in Deutschland bereiten sich die Museen auf kriegerische Angriffe vor. Was soll gerettet werden? Und was passiert, wenn die Stromversorgung wegbleibt und der Alarm ausfällt?“
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