Neue Publikation zur Provenienzforschung
„Funktionäre und Organisationen der NSDAP erwarben und raubten in der NS-Zeit Kunstgegenstände, denen als Symbol für Macht und Größe immense Bedeutung im Nationalsozialismus zukam… Wenig ist… darüber bekannt, was mit diesen Kunstwerken nach 1945 geschehen ist. Johannes Gramlich, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Referat für Provenienzforschung an den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, widmet sich dieser Forschungslücke und geht dieser Frage in seiner… Publikation mit Blick auf den Freistaat Bayern nach, wo die Alliierten 1945 den umfassenden Kunstbesitz von Adolf Hitler, Hermann Göring, Heinrich Hoffmann und anderen Parteifunktionären sicherstellten…“ Es geht immerhin um rund 900 Objekte, die in den 1950er und 1960er Jahren in den Fundus der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen gelangten. Einige wurden dann sogar an die Familien ehemaliger NS-Funktionäre zurück gegeben, andere an Dritte verkauft. Gramlichs Studie erforscht „die lange Nachgeschichte des nationalsozialistischen Sammelwahns, die auch eine Geschichte von großer Profitgier, taktischem Schweigen und einem nur verzögert und sehr langsam wachsenden Verantwortungsgefühl ist.“ (Johannes Gramlich Begehrt, beschwiegen, belastend – Die Kunst der NS-Elite, die Alliierten und die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, Böhlau-Verlag GmbH, 01/2021, gebunden, Deutsch, ISBN-13: 9783412519711, Bestellnummer: 9829249, 348 Seiten, 70 s/w-Abbildungen, 35,00 Euro) http://www.pinakothek.de
Dazu in Band 257 erschienen: