Erneute Forderung zur Rückgabe der Nofretete-Büste
Zahi Hawass, früherer ägyptischer Minister für Altertumsgüter, fordert seit Jahren von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) die Rückgabe der Büste der Nofretete an sein Land, allerdings vergeblich. Denn bei der SPK ist man der Ansicht, die Büste seinerzeit rechtmäßig erworben zu haben. Die Büste wurde 1912 entdeckt und 1913 im Rahmen einer Fundteilung mit Genehmigung der ägyptischen Altertümerverwaltung nach Deutschland gebracht. Sie befindet sich heute im Ägyptischen Museum/Neuen Museum auf der Berliner Museumsinsel. Nun plant Hawass eine Petition, die §von ägyptischen und internationalen Wissenschaftlern unterschrieben und an die Bundesregierung geschickt werden soll”, wie Hawass in einem Interview mit der Funke-Mediengruppe erklärte. Ägypten war zum fraglichen Zeitraum 1912/13 britisches Mandatsgebiet. Daher argumentieren die Befürworter einer Rückgabe, es handele sich um koloniale Raubkunst, denn das wertvolle Objekt (Versicherungswert: ca. 300-400 Mill. Euro) sei nicht unter den Bedingungen der Ägypter, sondern jenen der britischen Besatzer nach Berlin gelangt. Hawass könnte sich mit seiner Petition nun auf einen Beschluss der Kulturminister der Länder aus dem Jahre 2019 berufen, dass Restitutionen dann erfolgen sollen, wenn bei Objekten „deren Aneignung in rechtlich und/oder ethisch heute nicht mehr vertretbarer Weise erfolgte“.
Dazu in Band 251 erschienen: