Nach Wolken suchen
Hirtennomaden, Bauer und Wanderer müssen auf freiem Feld den Himmel beobachten und an der Formation der Wolken rechtzeitig einen sich andeutenden Wetterumschwung erkennen können. „Nach Wolken suchen“ bedeutet in der nomadischen Existenz Regen, Nahrung und Fruchtbarkeit, ebenso aber auch Zerstörung zu dechiffrieren. Die Ausstellung im Wiener MUSA-Museum Startgalerie Artothek (25. Okt. 2016 bis 4. Feb. 2017) begreift eine solche Wolkensuche als Metapher „auf den suchenden Menschen des 21. Jahrhunderts… der Blick nach ob.n zeigt mitunter andere Himmelsgebilde – Überwachungskameras, Satelliten, Drohnen, letztere auch als neue Instrumente der Kriegsführung. Die praktischen Clouds des Internets hingegen geraten immer wieder ins Kreuzfeuer der Kritik aufgrund ihres ungenügenden Datenschutzes.“ Die Ausstellung „Looking for the Clouds“ spannt zeitlich und thematisch einen Bogen vom New Yorker Attentat am 11. September 2001 bis in das Jahr 2015, „das sich uns allen als Höhepunkt einer beispielslosen, erzwungenen, enormen Migration eingeprägt hat“. Die ausgestellten Foto- und Videoarbeiten beluchten „die Geschichte der letzten 15 Jahre unter diesem Aspekt“.Kuratoren sind Gunda Achleitner, Berthold Ecker. Künstlerliste: Tanja Boukal, Raphaël Dallaporta, Balázs Deim, Hans-Peter Feldmann, Rainer Ganahl , Gelitin, Aldo Giannotti, Samuel Gratacap, Ibro Hasanović, Anna Jermolaewa, Carine & Elisabeth Krecké, Daniel Mayrit, Dimitris Michalakis, Florian Rainer, Wolfgang Reichmann, Julian Röder, Panos Tsagaris. www.musa.at