Mythos Grill
Einen gedanklichen Bogen von der Antikenrezeption in der europäischen Geistesgeschichte zur heutigen Imbisskultur mit Gyros und Souvlaki-Spießen schlägt der Bochumer Künstler Matthias Schamp mit seinem Projekt „Mythos Grill“: warum heißen eigentlich fast alle griechischen Tavernen bei uns „Apollo Grill“ oder „Taverna Athena“, „Restaurant Dionysos“ oder „Zeus Imbiss?“ Dazu inszeniert Schamp an markanten Orten einen temporären Imbiss als „Speerspitze des Guten, Wahren und Schönen“. Der Mannheimer Antikensaal bildete im Februar 2017 die Kulisse für eine „Pommesgabel-Sortieraktion“, und jetzt war der Kolonnadenhof vor der Alten Nationalgalerie in Berlin Schauplatz für die Schampsche „Pommesbude“, die zugleich auch „alltagsarchäologische Spielstätte“ ist. In einer eigens eingerichteten „Kolonnadenbar“ hielt Matthias Schamp Lecture Performances zur „Geschichte des Unternehmens“ ab. Den Abschluss bildete eine „Übung in der speziellen Technik des Kalt- und Trockenfrittierens statt, mit der dem Publikum nachdrücklich vor Augen geführt wird, was für ein Hölleninstrument eine Fritteuse sein kann.“ www.der-schamp.de