Muzeum Susch im Unterengadin

21. Februar 2020 · default

100 Jahre stand das 1157 als Kloster erbaute Gebäude leer, das zuletzt von der Brauerei Süss im heutigen Susch im Unterengadin, Schweiz, benutzt wurde. Ende 2015 kaufte es die polnische Sammlerin Grazyna Kulczyk als Sitz für ihr Privatmuseum. Während des behutsamen, mit lokalen Materialien arbeitenden Umbaus fand das Schweizer Architekturbüro Voellmy Schmidlin einen unterirdischen Verbindungsgang zum Haus gegenüber. Nach einigen Verhandlungen konnte Kulczyk auch dieses Gebäude erwerben. Jetzt beginnt hier der Besuch des Muzeum Susch und führt dann unter der Straße hinüber zu den Ausstellungsräumen. In einer vorgefundenen, mit Spezialsprengungen vergrößerten Felsenhöhle steht Miroslaw Balkas Skulptur „Narcissussusch“ aus glänzendem Stahl, wenige Schritte weiter füllt Monika Sosnowskas „Stairs“ das Treppenhaus. Es sind zwei der insgesamt 14 permanent installierten Werke, die einmal mit kuratierten Ausstellungen ergänzt werden. Bis 28. Juni 2020 ist „Up to and including limits: nach Carolee Schneemann“ von Sabine Breitwieser zu sehen: Anhand von 60 Werken von 13 KünstlerInnen wird Schneemanns „Widerhall in den nachfolgenden Generationen“ (SB) aufgezeigt, zu Themen wie autobiographische Inhalte, Sexualität und „kinetisches Theater“, wie es die Künstlerin nannte – eine großartige Ausstellung, die zeigt, wie radikal und entgrenzt Kunst sein kann. Einige Gehminuten entfernt vom Museum erwarb Kulczyk noch zwei weitere Häuser, eines ist bereits als Künstlerresidenz fertig umgebaut, das Gästehaus soll im Sommer eröffnet werden – ein unbedingt lohnender Ausflug! (SBV)

Up to and including limits: nach Carolee Schneemann, kuratiert von Sabine Breitwieser, Muzeum Susch, Unterengadin (29.12.2019-28.6.2020)


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