Musikmanager übernimmt documenta-Geschäftsführung
Wolfgang Orthmayr, bislang Manager in der Musikindustrie, hat vorübergehend die Geschäftsführung der gemeinnützigen documenta und Museum Fridericianum gGmbH in Kassel übernommen. Orthmayr hat in den vergangenen Jahren bei einer Firma für Musicals, für Sony Music und für die Musikhandelskette World of Music gearbeitet. Seine Vorgängerin Annette Kulenkampff hatte den Geschäftsführerposten im Herbst vergangenen Jahres aufgegeben. Mit Orthmayrs Berufung sollte eine längere Vakanz in der Geschäftsführung der documenta abgewendet werden. In einer Mitteilung der Stadt Kassel wird ausdrücklich betont, dass dies nur eine Interimslösung sei. Langfristig wolle man die Geschäftsführung mit einer Person besetzen, die „einschlägige Erfahrungen“ im Kulturmanagement habe. Die nächste Documenta findet 2022 statt, und es ist damit zu rechnen, dass die Berufung eines künstlerischen Leiters wohl noch in diesem Jahr erfolgt, denn dieser braucht nach allen Erfahrungen schon mindestens dreieinhalb Jahre Vorbereitungszeit und muss dann eben auch von Anfang an mit einer funktionierenden Geschäftsführung zusammen arbeiten können. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ kommentierte Orthmayrs Anstellung etwas hämisch, er sei ein „Manager aus der dritten Reihe“, und er „soll bei seiner Vorstellung vor Politikern in Kassel erklärt haben, er sei ‘gut darin, Dinge zu verkaufen, die eigentlich keiner braucht’“. www.documenta.de