Museumsposse um Merz-Bierdeckel
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Während des TV-Duells der Kanzlerkandidat*innen bei RTL ließ der Moderator Günter Jauch einen historischen Bierdeckel auf den Boden fallen. Harald Biermann, Präsident der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, sah sich zu einer Beschwichtigung veranlasst.
Dem Museumsstück, nämlich Deutschlands „berühmtesten Bierdeckel“ (Merkur) sei nichts passiert. Auf jenem Bierdeckel hatte der Unions-Kanzerkandidat 2003 seine Ideen zu einer Steuerreform notiert, weshalb sich das Objekt jetzt in Biermanns Museum befindet. Der Bierdeckel sei „robust“ und „unbeschädigt“ geblieben, beruhigte Museumspräsident Biermann die Gemüter und verteidigte zugleich die Idee, solch ein Museumsobjekt in einer TV-Sendung zu präsentieren: „Museen stehen immer vor dem Dilemma, historische Originale sowohl bewahren als auch durch Präsentationen vermitteln zu wollen… Die Präsentation in einer TV-Sendung erreicht auch ein Publikum, das sonst die historischen Originale teilweise nicht zu sehen bekäme, und ist damit auch Teil des Bildungsauftrags des Museums.“ Schlusspointe: Inzwischen gab Friedrich Merz zu, sich auf seinem Bierdeckel damals verrechnet zu haben.