Museum Wuppertal: schwierige Suche nach neuer Direktion
Im April 2019 ging Gerhard Finckh als Leiter des Von der Heydt-Museums Wuppertal in den Ruhestand. Obwohl bereits seit Herbst 2018 die Nachfolgeregelung auf der Tagesordnung stand, konnten sich laut WDR Vertreter der Stadt, des Kunst- und Museumsvereins und mehrerer Stiftungen bislang nicht darauf einigen. Die Wuppertaler Museumspolitik gilt derzeit als ein schwieriges Terrain, und das macht sich auch in solchen Personalangelegenheiten bemerkbar: nach Querelen um Adolphe Binder, der 2018 nach nur einem Jahr als Intendantin des Pina Bausch-Tanztheaters fristlos gekündigt wurde, solle sich solch ein „Fiasko“ bei der Neusetzung der Museumsleitung nicht wiederholen, weiß die „Westdeutsche Zeitung“ zu berichten. Über die finanzielle Lage des Museums lässt der „Remscheider Generalanzeiger“ Joachim Schmidt-Hermesdorf, den Vorsitzenden des Kunst- und Museumsvereins und der Brennscheidt-Stiftung, zu Wort kommen: „Das Kapital der Von der Heydt-Museum gGmbH, die den Ausstellungsbetrieb organisiert, habe sich danach von 2015 auf 2016 von 1,2 Millionen Euro auf 0,6 Millionen Euro halbiert. Ohne die finanzielle Stützung der Brennscheidt-Stiftung hätte Finckh als verantwortlicher Geschäftsführer die Insolvenz der Gesellschaft anmelden müssen. Die Kündigungen zweier, nach Eintritt in ihren Ruhestand bei der Stadt Wuppertal von der Gesellschaft weiter beschäftigter Mitarbeiterinnen, finanzielle Zusagen der Stadtsparkasse Wuppertal für die Jahre 2019 bis 2021, der Verzicht der Brennscheidt-Stiftung auf ihr Gesellschafterdarlehen sowie eine Reduzierung des Ausstellungsprogramms hätten Stabilisierung verschafft“. Das Anforderungsprofil für den Direktorenposten am Von der Heydt-Museum ist daher besonders hoch, denn „die chronisch finanzschwache Stadt Wuppertal“ (t-online) sucht jetzt nicht nur nach einer Persönlichkeit aus der Kunstgeschichte, sondern verlangt zugleich nach besonderen Managementqualitäten, da nämlich der Chefsessel im Museum gleichzeitig mit der Geschäftsführung „der von mehreren Stiftungen getragenen Gesellschaft“ kombiniert ist. Nun soll ein neuer Anlauf in der Personalie unternommen werden: dazu wurde jetzt ein Beratergremium berufen, dem die Stuttgarter Museumsdirektorin Ulrike Groß, der Kunsthistoriker Felix Krämer und der Bildhauer Tony Cragg angehören. https://www.von-der-heydt-museum.de/
Dazu in Band 184 erschienen: