Museen in der Energiekrise
Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete, müssen auch die französischen Museen auf die Energiekrise reagieren. So verfügte in Strasbourg die Bürgermeisterin, dass die städtischen Museen zwei Schließungstage einplanen müssen. Dafür bleiben aber die Eintrittsgelder stabil. Die Gasrechnung für die Stadt werde sich von 12 auf 60 Millionen erhöhen. Gegen die Anordnung gab es Proteste mit einer 3.000 Unterschriften umfassenden Petition. BR 24 berichtet, dass auch die bayerischen Museen vor starken energiepolitischen Herausforderungen stehen: viele Exponate benötigen besondere raumklimatische Bedingungen; da sei der „Handlungsspielraum begrenzt“. Im Würzburger „Museum für Franken“ bleiben die Depots im Winter unbeheizt. Längere Schließungszeiten oder höhere Eintrittspreise sind in Würzburg aber keine Option. Der „Westfalenspiegel“ meldet, beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) werde „überlegt“, die Raumtemperatur in den 18 Museen des Verbandes auf 19 Grad zu senken. „Außerdem auf der Liste der möglichen Einsparmaßnahmen steht der Verzicht auf Außenbeleuchtung der LWL-Museen und auf die Klimatisierung von Büroräumen“. In den Depots allerdings wird aber „nicht nur geheizt, sondern gekühlt und klimatisiert…, um den Feuchtigkeitsgrad der Luft und die Raumtemperatur konstant zu halten.“ Hier könnte man in einer Kooperation der Museen „Exponate mit ähnlichen klimatischen Anforderungen“ bündeln und zusammenführen. Andere Überlegungen stellt Klaus Biesenbach an, Leiter der Berliner Neuen Nationalgalerie. Er plädiert dafür, im Winter die Museen als Wärmestuben zu benutzen. Als Student mit unbeheiztem Kellerzimmer habe er seinerzeit „im Bode-Museum überwintert“.
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