Münster: Produktionsblase
Einmal im Jahr öffnet sich die Kunsthalle Münster für eine Werkstattsituation eines lokal ansässigen Künstlers: Samuel Treindl führt dort vom 18. März bis zum 23. April 2017 ein Produktionsprojekt durch. Der Titel Produktionsblase lässt “Fragen danach aufkommen, wie Produktionssysteme vor dem Hintergrund schwankender Verfügbarkeiten und optionaler Benutzbarkeit zu organisieren seien. Treindl experimentiert mit Zufallsgesetzen unbeabsichtigter Systeme. Versuchsweise kann Formfindung an Material und Zufall delegiert werden. Kooperative Strategien ersetzen Hierarchie, Entwurf und Planung. Spielregeln werden neu erfunden und wieder verworfen. Nützlichkeit ist nicht das Ziel, sondern eine plötzlich aufscheinende Option im Prozess der Produktion. Objektivität ist Risiko, flüchtiges, vulnerables Nebenprodukt. Unter Verwendung einfacher Materialien und nachvollziehbarer Methoden entwickelt Treindl Skizzen, Modelle und Prototypen. Unterschiedliche Versuchsanordnungen im Bereich der Produktion und Materialforschung geben Anstoß für weiterführende, sich wiederholende Prozesse… Treindl balanciert Kontradiktionen aus: Antikommerzielles verbindet sich mit Kommerziellem, Poetisches mit Realistischem, Konstruiertes mit Zufälligem, Beständiges mit Flüchtigem. Es geht um den Wechsel von Perspektiven, Kontrolle durch Kontrollverlust und die Überwindung von Gegensätzen im Innen- und Außenraum…..” Samuel Treindl studiert Bildhauerei an der Kunstakademie Münster Ayşe Erkmen und Mariana C. Deball. www.stadt-muenster.de/kunsthalle