München: Protest gegen Mietpreise
Nabil Henid, Maler, Musiker und Theatermacher, protestierte mit einem „Bernsteinzimmer“, das er mit goldener Folie ausgekleidet hatte, gegen die hohen Mieten in München, die sich viele Künstler und auch manche Galeristen nicht mehr leisten können. „Das Zeitalter goldener Immobilien“ nennt er die Aktion und pries das 17 qm große dermaßen dekororierte Zimmer in fiktiven Wohnungsanzeigen für 1.150 Kaltmiete an. Laut „Mietspiegel München 2017“ muss man dort für eine 30 qm-Wohnung 24,84 Euro/qm zahlen – im bundesdeutschen Durchschnitt liegen die Mieten für eine 40 qm-Wohnung aber bei nur 8,84 Euro/qm. In Chemnitz bekommt man eine 30 qm-Wohnung sogar bereits für 5,40 Euro/qm, und selbst in Berlin für nur 12,16 Euro/qm. Höher als in Berlin sind die Durchschnittsmieten sonst nur noch in Köln und in Düsseldorf, doch München ist zum Wohnen mit Abstand die teuerste deutsche Stadt. Nabil Henid notierte in seiner Annonce auch, dass „Haustiere, Raucher, alte Menschen, Kinder, Studenten, Musik und Lebensfreude unerwünscht“ seien und fragte anklagend: „Wer will in solch einem München leben?“ Die Aktion beendet Henid am 8./9. April 2017 mit einer Performance als „Abrissparty“.