München: Pinakothek würdigt Otto van de Loo
Der Münchener Galerist Otto van de Loo wäre dieses Jahr 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass würdigt ihn die Pinakothek der Moderne bis zum 8. September 2024 mit der Ausstellung „Die Welt kann nur durch uns enttrümmert werden: Der Galerist und Sammler Otto van de Loo“.
Als er 1957 seine Galerie eröffnete, war diese einer der wenigen Orte für progressive Kunst im konservativen Klima von Bayerns Landeshaupstadt. Über manches empörte sich auch das damalige Publikum. Doch für van de Loo war die Freiheit der Kunst ein wichtiges Merkmal für eine offene und moderne Gesellschaft. Eng verbunden mit seiner Galerie war in diesen Anfangsjahren die Gruppe SPUR mit Lothar Fischer, Heimrad Prem, Helmut Sturm und Hans Peter Zimmer, ebenso Asger Jorn sowie weitere Mitglieder der CoBrA-Gruppe. Gemeinsam positionierten sie sich gegen das konventionelle Kunstverständnis und den Kunstbetrieb im Nachkriegsdeutschland. Neben der Malerei rückten Aktionen und Gemeinschaftsprojekte in den Fokus seiner Galerietätigkeit. Sein internationales Netzwerk erweiterte Otto van de Loo etwa um den Spanier Antonio Saura, die Schweizerin Miriam Cahn, den Italiener Giuseppe Pinot-Gallizio oder die Ungarin Judit Reigl. Auch in der Arbeit mit Kindern sah er eine Möglichkeit, eine offene und freie Gesellschaft zu fördern, und gründete 1970 dazu das „Kinderforum Van de Loo“, das bis heute mit einem vielfältigen Programm die freie Kreativität fördert. www.pinakothek-der-moderne.de
Dazu in Band 94 erschienen: