München: Generaldirektor muss Bayerische Staatsgemäldesammlungen verlassen

Bernhard Maaz muss seinen Posten als Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen aufgeben. Dies entschied Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) im Rahmen eines „Maßnahmenpakets“ für die Kunstsammlungen des Landes, die einen „Neustart” bekommen sollen.
Seine Entlassung wird wie folgt begründet: „Es ist ein Vertrauensschaden entstanden. In staatlichen Museen und Sammlungen darf nicht der geringste Zweifel an Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit bestehen“, erklärte der Minister zur Diskussion um eine Neuaufstellung von Provenienzforschung und Restitutionspraxis in Bayern. Es habe „Hinweise und Vorwürfe zu Fehlverhalten und Organisationsversagen“ gegeben, heißt es. Wie Deutschlandfunk berichtet, dokumentieren interne Unterlagen der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen „mindestens 19 Vorwürfe”, die nun weiter geprüft werden.
Als Maaz-Nachfolger bei den Staatsgemäldesammlungen soll nun Anton Biebl mit interimistischer Leitung einen Neuanfang starten. Über die mangelnde Restitutionspraxis der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in Sachen NS-Raubkunst hatte es wochenlang negative Schlagzeilen gegeben. Mit einer Untersuchung über fehlerhaftes Verhalten hat das Ministerium eine Staatsanwältin beauftragt. Außerdem will Minister Blume eine Reformkommission einrichten. Bernhard Maaz wechselt ins Zentralinstitut für Kunstgeschichte.