Mons: Materialfehler?
Mons (flämisch: Bergen) in Belgien ist eine der Kulturhauptstädte Europas 2015. Eine der Hauptattraktionen sollte eine open air-Installation des Künstlers Arne Quinze sein. Doch ein Teil des 85 m langen und 16 m hohen Werks „The Passenger“ stürzte in sich zusammen, weil sich einer der tragenden Holzbalken als zu schwach erwies, vermutlich wegen eines Materialfehlers. Ob die Arbeit repariert wird oder nach dem Votum unabhängiger Gutachter abgerissen werden muss, steht derzeit noch nicht fest. Neben der wallonischen Industriestadt, die mit dem Niedergang der Montanindustrie auch in ihrer urbanen Entwicklung gehemmt wurde, ist die tschechische Stadt Pilsen in diesem Jahr Kulturhauptstadt. Die „Süddeutsche Zeitung“ indessen sieht in dem „EU-Steuergelder verschlingenden Pomp“ des Kulturhauptstadt-Spektakels in erster Linie nur eine „hirnlose Eventseligkeit“ und bezweifelt, dass damit in Mons „die Strukturprobleme des postindustriellen Armenhauses Wallonien“ in den Griff zu bekommen wären: „Da feiern in den Programmkatalogen von Pilsen und Mons die Schlüsselwörter Nachhaltigkeit, Diversität, Transparenz, Multikulturalität wahre Orgien, doch bei Lichte besehen“ seien die damit verbundenen Ansprüche mit Street Art und „ranschmeißerisch angekündigten ‘Jugendprojekten’“ wohl nicht einzulösen.