Mit „Schubberstücken“ gegen die Krise
„Nun ist es ja leider so, dass in diesen Zeiten Ausstellungsräume schneller wieder schließen, als man hinrennen kann“, beklagt sich der Bochumer Künstler Matthias Schamp über das Hin und Her der Politik bei den Anti-Corona-Maßnahmen. „Körpernahe Dienstleitungen“ im Frisiersalon, Kosmetik- oder Tattoo Studio oder zur Fußpflege durften im Frühjahr 2021 zwar weiterhin angeboten werden, doch das Bewahren der sozialen Distanz ist nach monatelangem Lockdown für viele dennoch ermüdend und zermürbend. Künstler Schamp bemüht sich, Abhilfe zu schaffen und schuf Varianten jener Objekte, die man aus Drogerien oder aus dem Sanitätsfachhandel als „Körperbürste“ oder „Massagegurt“ kennt. „Schubberstücke“ nennt Schamp seine Objekte, und die seien eigentlich „gar nicht zum Anschauen gedacht. Sondern der Rezipient lehnt sich mit dem Rücken dagegen, um sich so dann kräftig dran zu scheuern und zu schubbern. Das schafft wohliges Behagen. So dass einem Lockdown und Social-Distancing piepegal sein können. Man ist ganz bei sich und zufrieden. Am liebsten würde man grunzen. So schön kann Kunst sein!“ (O-Ton Matthias Schamp). Mit seinen „Schubberstücken“ ist Schamp an der Dauerausstellung „Trockenwohnen“ im Kunstverein Peschkenhaus Moers e.V. beteiligt, ebenso an der Gruppenausstellung „Feld, Wald und Wiese“ beim Vestischen Künstlerbund e.V. im Kutscherhaus Recklinghausen. Verbindliche Angaben über die Laufzeit der Ausstellungen sind unter den derzeitigen Umständen nicht möglich. https://peschkenhaus.de/
Dazu in Band 272 erschienen: