Miro: Kunst und Literatur
Bis zum 25. Mai 2015 zeigt das Hamburger Bucerius Kunst Forum die Ausstellung „Miró. Malerei als Poesie“. Sie beleuchtet erstmals Joan Mirós (1893-1983) Verhältnis zur Literatur und seine Freundschaft zu bedeutenden Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. An siebzig Zeichnungen und Gemälden ist ablesbar, wie Miró aus dem spielerischen Umgang mit Wort und Bild in der Malerei seine Zeichensprache entwickelte. 1920 war Miro in Paris Ateliernachbar von André Masson, und durch ihn lernte Miro 1924 die surrealistischen Schriftsteller Louis Aragon und André Breton kennen, verkehrte ebenso mit dem Dada-Dichter Tristan Tzara und dem Theaterschriftsteller Antonin Artaud („Theater der Grausamkeit“). Auch Miro experimentierte in den 1920er Jahren mit der surrealistischen Methode der „ecriture automatique“ (automatisches Schreiben), d.h. mit spontanen Niederschriften und Zeichnungen aus dem Unbewussten, gab aber im Unterschied zu seinen Malerkollegen in der Surrealistengruppe dabei eine gestalterische Kontrolle nicht völlig auf. Seine Serie „Peinture-Poème“ aus den 1920er Jahren entstand als zeichenhafte Abstraktion im Wechselspiel mit der Literatur. Zu Miros Käufern gehörte in jener Zeit u.a. Ernest Hemingway, andere Dichterfreunde gaben seinen Werken ihre Titel. www.buceriuskunstforum.de