Michael Schmidt in der Wiener Albertina
Vom 1. April bis zum 26. Juni 2022 stellt die Wiener Albertina den deutschen Fotografen Michael Schmidt (1945-2014) vor. „In fünf Jahrzehnten fotografiert er ein vielfältiges Werk, das Stadtlandschaften, Porträts, Naturdarstellungen und Stillleben umfasst. Zentrale Themen sind seine Heimatstadt Berlin, die Bedeutung von Geschichte und ihre Folgen für die Gesellschaft.Hält Schmidt in frühen Serien wie Berlin-Wedding (1976-78) und Berlin nach 45 (1980er-Jahre) den von historischen Umbrüchen geprägten Stadtraum noch in sachlichen Dokumentationen fest, entdeckt er in seiner bildgewaltigen Werkegruppe Waffenruhe (1985-87) die Fotografie als expressives Ausdrucksmittel: Kurz vor dem Fall der Mauer zeigt er in radikal subjektiven Fotos ein dystopisches Psychogramm der geteilten Stadt zum Ende des kalten Krieges. Das konzeptuelle Folgeprojekt Einheit (1989-94) widmet sich anhand der Untersuchung politischer Systeme dem deutschen Wiedervereinigungsprozess, wobei Schmidt in einer komplexen Anordnung erstmals gefundene Bilder mit eigenen Aufnahmen kombiniert. Die Ausstellung zeichnet anhand ausgewählter Werkgruppen erstmals in Österreich Michael Schmidts Werdegang nach und macht deutlich, wie der Künstler mit selbstkritischer Haltung seine Arbeitsweise und Themen laufend erneuert. https://www.albertina.at
Dazu in Band 272 erschienen: