Messestrategien: Berlin, Köln, Düsseldorf
Die Jury müsse bei der Art Cologne zu viele rheinische Galerien ablehnen, erklärte der künstlerische Leiter Daniel Hug. Um diesen Galerien (auch) einen Messeauftritt in Berlin zu ermöglichen, seien die Kölner Messemacher bei der Art Berlin als Kooperationspartner eingestiegen. Die Frontfrau dort ist Maike Cruse als künstlerische Leiterin, doch Insider glauben, bei der diesjährigen Teilnehmerliste durchaus die Handschrift Hugs erkennen zu können. Elf Galerien werden aus Köln und Düsseldorf zur Art Berlin anreisen, etwa ein Zehntel des Teilnehmerfeldes. Da die Art Basel gleichzeitig bei der neuen Art Düsseldorf einsteigt, werten manche Marktbeobachter Daniel Hugs Berlin-Engagement als geschickten Schachzug, den Galerien am Rhein eine Alternative zu bieten. Denn die etablierten Düsseldofer Kunsthändler üben bei der Art Düsseldorf auffälligerweise eine deutliche Zurückhaltung. Das war aber bei der Vorläufer-Veranstaltung, der Kölner Art.Fair, nicht anders gewesen; da fehlten zumeist die Global Player aus der Domstadt; stattdessen bespielte eher die „zweite Bundesliga” unter den lokalen Galeristen die Kojen. Das jedoch ist durchaus stimmig, denn die Art Düsseldorf wird als Regionalmesse kommuniziert; sie hat damit ein ganz anderes Profil als die Art Cologne oder die Art Berlin. Dennoch mag in Hugs Kalkül, sich auch nach Berlin zu orientieren, die ewige Konkurrenz der beiden Wirtschaftsmetropolen Köln und Düsseldorf eine Rolle gespielt haben, auch wenn das nach außen hin niemand offen zugibt.
