Meron Mendel sieht Kunstfreiheit bedroht

27. März 2024 · Kulturpolitik

Meron Mendel, Publizist und Leiter der Frankfurter Bildungsstätte Anne Frank, sieht die Kunstfreiheit in Deutschland bedroht, und zwar in doppelter Hinsicht:

Einerseits gäbe es einen „antihumanistischen Trend in Teilen der Kunst- und Kulturszene.“ Andererseits werde die Kunstfreiheit jedoch auch „durch Instrumentalisierung des Antisemitismusvorwurfs“ beschädigt, und dies habe nach dem Terrorangriff der Hamas eine „erschreckende Dimension“ angenommen. Auf der Konferenz der Europäischen Allianz der Akademien referierte Mendel: „Gerade Minderheiten profitieren von den Freiheiten, die unsere liberale Demokratie garantiert… Der Preis dafür ist, dass wir als Individuen oder in unserer Zugehörigkeit zu (marginalisierten) Gruppen auch mit Sprache und Kunst konfrontiert werden können, die wir möglicherweise als verletzend empfinden…“ Proteste gegen Kulturveranstaltungen oder die Inszenierung von anstößigen Theaterstücken gehörten zu unseren elementaren Freiheitsrechten; auch Kritik zu üben sei Teil der Kunstfreiheit. Daher sei „die Forderung falsch, dass der Staat Kunst verhindert, die von jemandem als anstößig empfunden wird.“

Dazu in Band 284 erschienen:


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