Max Stern Restitution Project
Der Düsseldorfer Galerist Max Stern (1904-1987) musste in den 1930er Jahren unter dem Druck der NS-Machthaber den Bestand seiner Kunsthandlung verkaufen. 1935 hatte ihn die Reichskunstkammer aufgefordert, binnen vier Wochen sein Geschäft aufzulösen. Stern erreichte zwar mehrfach eine Verlängerung dieser Frist, aber von den Erlösen aus einer Versteigerung im Kölner Kunsthaus Lempertz 1937 musste er die Reichsfluchtsteuer abgelten, bevor man ihn emigrieren ließ. Seine Privatsammlung musste Stern bei einer Spedition in Köln zurück lassen, wo sie von der Gestapo konfisziert wurde. Der Gewinn aus einer Versteigerung dieser Werke wurde der Regierungshauptkasse in Düsseldorf zugeteilt. 1947 erhielt Max Stern nur einen Teil seines Bestandes aus Deutschland zurück, als er sich in Kanada als Galerist neu etablierte. Seine Erben versuchen, mit dem Max Stern Art Restitution Project nach dem Verbleib der Werke zu forschen, die ab 1937 verloren gingen, und wollen eine Restitution erreichen. Zur Debatte stehen rund 400 Kunstwerke. Bis 2016 sind erst 13 Werke zurück gegeben worden. Eigentlich sollte im Frühjahr 2018 in Düsseldorf eine Ausstellung über den Sammler und Galeristen stattfinden, die auch nach Kanada und Israel wandern sollte, wegen laufender Restitutionsgesuche jedoch vorerst verschoben wurde, was in der Kunstszene Irritationen auslöste. Stattdessen soll nun im Herbst 2018 ein Symposion zu den jüngsten Ergebnissen der Provenienzforschung stattfinden. Dort will man dann auch diskutieren, welches „Format“ zur Dokumentation der Geschichte der Galerie Stern angemessen wäre. www.concordia.ca/arts/max-stern.html