Mauerdurchbruch: AKT & Hermann Czech für die 18. Architektur Biennale Venedig 2023

22. Februar 2022 · default

Im östlichen Teil endet das Gelände der Biennale Venedig mit einer langen Mauer. Dahinter befindet sich Sant’Elena. Erst 1928 als Wohnviertel durch Aufschüttungen gebaut, leben hier rund 1800 vor allem ältere Menschen. Ihnen mangele es an Versammlungsplätzen, erklärt das Architekturkollektiv AKT. Das 17köpfige Team gewann zusammen mit dem Stararchitekten Hermann Czech (geb. 1936) die Ausschreibung für den österreichischen Pavillon der 18. Architektur Biennale 2023. Sie wollen den Bewohnern von Sant’Elena auf dem Gelände des österreichischen Pavillons einen Freiraum schaffen. Dafür soll ein „dünn vermauertes Fenster“ in der Mauer geöffnet werden. „Die Stadt kommt in den Pavillon, aus Abschottung wird Beteiligung, aus Trennung wird inhaltliche und räumlich erlebbare Nachbarschaft“, erklären sie. „Den Hoffmann Pavillon trennt – wie viele andere in den Giardini – eine Eigenschaft vom Hauptstrom der Moderne: die Symmetrie. Haupt- und Nebenraum wiederholen sich spiegelverkehrt. Dem Inhalt des einen Raums kann ein zweiter gleichrangig gegenübergestellt werden. Gerade diese unmoderne Eigenschaft ermöglicht eine aktuelle räumliche Demonstration: Trennung und Beteiligung“, so Hermann Czech. Also soll der 1934 von Josef Hoffmann errichtete Pavillon diagonal geteilt werden: der linke Teil für das Biennale-Publikum, der rechte Teil plus Innenhof für die Bewohnern von Sant’Elena. Man werde sich gegenseitig hören, vielleicht auch sehen können, deutet AKT an – wie genau, ist noch nicht geklärt. Ob die Dachorganisation Biennale Venedig diesen krassen Eingriff genehmigen wird? Einen Plan B jedenfalls gibt es schon: Wenn der Durchbruch nicht möglich ist, werden halt die Pläne, Recherchen und Skizzen ausgestellt. Die 18. Architektur Biennale Venedig, findet vom 18 .Mai-26.November 2023 statt. (SBV) www.labiennale.org.

 


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