Marseille-Berlin: Local Heroes
„Kunstforum“-Autorin Larissa Kikol kuratiert den Hauptteil der Ausstellung „Marseille-Berlin – Local Heroes“ im Rahmen der diesjährigen Manifesta. Die Ausstellung ist bis zum 7. Februar 2021 im Musée Regards de Provence zu sehen und umfasst junge Kunst aus Frankreich und Deutschland: es sind Beispiele, wie diese Kunst sich aus der Graffitiwelt entwickelt hat und dann einen Weg von der Straße in die Ateliersituation sucht. „Bei einigen Künstlern sieht man den Graffiti-Einfluss noch sehr stark, bei anderen fast gar nicht mehr“, schreibt die Kuratorin. Kunsthistorisch ist dieses Metier eng an eine Jugendkultur gebunden: „Nicht umsonst gingen regelmäßig Innovationen von Jugendlichen aus, wie zum Beispiel in der Literaturgeschichte mit der Sturm-und-Drang-Bewegung, in der nicht nur der junge Wolfgang Goethe seine Jugendlichkeit und das dort angelegte Gefühlsleben als Hauptquelle seines Schaffens inszenierte. Auch in der Musikkultur ist es Gang und Gebe, dass neue Trends von der jungen Generation gesetzt werden. Man denke nur an die Beatles oder Akhenaton, der mit 20 Jahren IAM gründete – eine Rap-Band, die in ihrer Zeit in Frankreich zu den erfolgreichsten zählte.“ Dabei gelte es auch, einen Unterschied zwischen Graffiti und Street Art zu beachten: „Graffiti basiert auf der lesbaren oder abstrakten Komposition von Buchstaben… Street Art hingegen basiert meistens auf menschlichen oder tierischen Figuren, anderen, gegenständlichen Motiven oder abstrakten Mustern. Graffiti ist immer illegal, Street Art kann legal oder illegal sein. Bei der Street-Art kommen neben Sprühdosen und Malwerkzeugen (wie im Graffiti) auch regelmäßig andere Elemente wie Schablonen, Poster, Collagen, Skulpturen, Ready-Mades oder urbane Interventionen hinzu…“ Der von Larissa Kikol kuratierte Ausstellungsteil bietet Beiträge von UP, Moses und Taps, Edward Nightingale, Fabien Rap Azou, Hams, Eliote, Alexandre Bavard, Skubb, Lhomme Tommy, Guillaume Pellay, Miriam Jonas und Simone Häckel.
Infos: https://larissakikolde.wordpress.com/
Dazu in Band 260 erschienen:
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