Mannheim: Raubkunst identifiziert
2253 Inventarnummern der Grafischen Sammlung der Kunsthalle Mannheim hat der Provenienzforscher Mathias Listl überprüft – allesamt Ankäufe ab 1933. Jetzt legte er seinen Abschlussbericht vor mit dem Ergebnis, dass in 25 Fällen ein Verdacht auf Raubkunst bestehe, d.h. dass die Nazis seinerzeit dieser Werke ihren Besitzern unrechtmäßig abgenommen haben oder die Eigentümer sie unter Zwang verkaufen mussten. Im Falle eines Trinkerbildnisses von Wilhelm Leibl sei mit Gewissheit eine Einschätzung dieser Radierung als Raubkunst vorzunehmen: die Mannheimer Kunsthalle kaufte es 1944 von der „Verwertungsstelle volksfeindlichen und jüdischen Vermögens“. Der frühere Eigentümer konnte bislang nicht ermittelt werden. Die Mannheimer Verwertungsstelle vermarktete Umzugsgut, das jüdische Emigranten aus ihrer Heimatstadt und dem nordbadischen Umland in den Häfen von Rotterdam und Antwerpen zurück lassen mussten. https://www.kuma.art/