Manifesta: weitere Einblicke in die Großausstellung
Bis zum 29. Nov. 2020 zeigt die Manifesta in Marseille künstlerische Beiträge, die die aktuellen geopolitischen Veränderungen reflektieren und zugleich auch die sozio-historischen Entwicklungen und die Widersprüche in der Stadt Marseille und ihrem Umland widerspiegeln. Stefan Kalmar, einer der Kuratoren, erklärte gegenüber „Deutschlandfunk Kultur“, die Manifesta habe den Anspruch, „über die lokalen Probleme zu den globalen Problemen zu sprechen.“ Deswegen habe sich das kuratorische Team auch dazu entschlossen, „nicht mit leer stehenden Gebäuden zu arbeiten, sondern direkt in die Zentren von existierender, kultureller Infrastruktur zu gehen“. Früher hat die Manifesta sich bewusst in erster Linie auf neue Orte konzentriert; in Marseille hingegen arbeitet das Team mit sechs Museen zusammen. Eines der zentralen Themen ist das Heim, das Zuhause – sein Gegenstück ist das Unbehauste, die Heimatlosigkeit. Durch die Quarantänebestimmungen und Kontaktsperren in den vergangenen Pandemie-Monaten bekommt dieses Thema unfreiwillig eine ungeahnte Schärfe. Es betraf auch in ganz praktischer Weise die Vorbereitungen zur Manifesta: Wie konnte man mit Künstlerinnen und Künstlern zusammen arbeiten, die nicht reisen durften, wo sonst bei der Realisierung eines Projekts eine physische Anwesenheit vor Ort erforderlich gewesen wäre? So spiegeln viele Beiträge wider, wie auf die veränderte Situation künstlerisch reagiert wurde. www.manifesta.org
Dazu in Band 241 erschienen: