Manifesta 16: Josep Bohigas ist Creative Mediator
Die Manifesta 16 Ruhr findet 2026 im Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen statt. Der katalanische Architekt und Urbanist Josep Bohigas wurde als ihr erster sogenannter Creative Mediator berufen.
Bohigas wird in diesem Herbst mit der Ausarbeitung einer urbanistischen Studie beginnen, die Teil des vor-biennalen Forschungsprozesses ist. Die städtebauliche Vision zielt darauf ab, die gegenwärtige und historische Situation des Ruhrgebiets aus einer urbanistischen Perspektive heraus zu analysieren. Das Ruhrgebiet war aufgrund seiner zentralen kontinentalen Lage schon immer einer der wichtigsten Ost-West-Handelskorridore in Europa. Im Rahmen einer urbanistischen Studie der eine ortsspezifische Recherche zugrunde liegt, will die Manifesta 16 „die aktuelle geopolitische Entwicklungen und die Auswirkungen der neo-liberalen Umstrukturierung nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, einschließlich der neuesten populistischen Tendenzen, berücksichtig[en]. Sie wird die Auswirkungen unserer sich kontinuierlich verändernden Weltordnung sowohl aus regionaler wie auch aus globaler Perspektive untersuchen und dabei auch der Frage nachgehen, wie sich in post-industriellen Gesellschaften neue Identitäten herausbilden und neue urbane Lösungen für das sich verändernde soziale Gefüge gefunden werden können”, heißt es.
Die Entscheidung Josep Bohigas zum erstem Creative Mediator der Manifesta 16 Ruhr zu machen, wird mit seiner „hervorragenden Arbeit als Stadtplaner und Architekt bei der Schaffung alternativer Lösungen für den sozialen Zusammenhalt und die verdichteten städtischen Räume in Barcelona und seiner Metropolregion” begründet. „Indem er die Möglichkeiten von Gemeinschaftsräumen unter soziokulturellen Perspektiven konsequent neu denkt, sollen und können sie als Inspiration für das Ruhrgebiet dienen, gerade auch in Zeiten einer zunehmenden sozialen Spaltung.”
Josep Bohigas war von 2016 bis 2023 Generaldirektor und leitender Urbanist der Agentur für Stadtentwicklung, Barcelona Regional, und von 2019 bis 2022 der Agentur für Stadtökologie. Er ist außerordentlicher Professor am ETSAB und Co-Direktor des Masterstudiengangs für Lighting Design an der Stiftung UPC (Polytechnische Universität von Katalonien). Zudem ist er Gründer und Mitglied der Urban Front, eines transnationalen Beratungsunernehmens, das innovative öffentliche und soziale Sektoren dabei unterstützt, ihre progressiven Ziele zu erreichen und aktiv die kritischen städtischen Probleme des 21. Jahrhunderts anzugehen.
Die Manifesta 15 eröffnete vor 20 Tagen in Barcelona und verbucht bereits 40.000 Besucher*innen.