Mainz: Sockelalarm
„Seit Jahren diskutiert man, ob man das Mainzer Rathaus nicht einfach abreißen soll“, schreiben „Die Brutalisten“ auf ihrer Website und werben für die Anerkennung des Gebäudes als Gesamtkunstwerk. Andere hingegen apostrophieren den Bau des Architekten Arne Jacobsen als „Mahnmal für Geschmacklosigkeit“, wie „Die Welt“ 2012 reportierte und sich zugleich über die Sanierungskosten in Höhe von 50 Mill. Euro mokierte. Doch erst 2018 beschloss der Stadtrat endgültig die Sanierung. Vor dem Hintergrund dieses kommunalpolitischen Streits agieren Mainzer Kunststudenten mit ihrer Reihe „Sockelalarm“ auf dem Rathausvorplatz. Dort befindet sich ein Sockel, auf dem früher eine Skulptur von Hans Arp stand, die aber 2011 als Leihgabe an das Arp Museum im Bahnhof Rolandseck ging und dort auch solange verbleiben soll, bis die Rathaussanierung abgeschlossen ist. Bis dahin bleibt der Sockel leer bis auf jene Wochen, in denen die Studenten an der Kunsthochschule Mainz ihn mit ihren Skulpturen und Interventionen bespielen. Die 13. Ausgabe von „Sockelalarm“ bestreitet vom 24. Oktober bis zum 14. Dezember 2018 Theresa Lawrenz mit ihrem Projekt „z.d.A.“, zu dem es etwas kryptisch heißt: „Der Sockelalarm schaut sich in seiner Nachbarschaft um und untersucht die dort auffindbaren architektonischen Elemente, Verhältnisse und Rhythmen. Die entstehenden Perspektiven auf das Rathaus und den Jockel-Fuchs-Platz fügen sich zu einem Spiel der Formen und Körper neu zusammen. Der Sockel bildet dabei nicht nur das Fundament einer Skulptur. Er tritt als eigener massiver Baukörper auf und findet in verwandten Formen eine Erweiterung.“ www.kunsthochschule-mainz.de