Macron will afrikanische Kunst zurück geben
2006 wurde in Paris unweit des Eiffelturms das Musée du Quai Branly eröffnet. Seine Exponate stammen aus dem Fundus des Musée de l’Homme und des Musée national des arts d’Afrique et d’Océanie. Letzteres wurde 1931 als Kolonialausstellung konzipiert. Die Sammlung im Musée du Quai Branly umfasst 70.000 Objekte aus den Gebieten südlich der Sahara; einiges wurde schon im späten 19. Jh. zusammen getragen, vieles stammt aus den 1930er Jahren, wurde von Kolonialverwaltern, Kaufleuten und Sammlern nach Frankreich geschafft. Die „Merian“-Redaktion beschreibt das Museum als „eine Art Epizentrum des Markts für exotische Kunst“, denn: „Heute wird für die außereuropäische Kunst viel Geld bezahlt. Eine schwarze Holzfigur aus Gabun wurde kürzlich für rund 250.000 Euro gehandelt, naive Schnitzereien aus Papua-Neuguinea kosten um 100.000 Euro.“ Über die koloniale Vergangenheit wird auch in Frankreich heftig debattiert, und Präsident Emmanuel Macron hat sich kürzlich zu einem bemerkenswerten Schritt entschlossen: es sei eine seiner Prioritäten, das künstlerische Erbe nach Afrika zurück zu geben. Das afrikanische Kulturerbe müsse in Paris, aber auch in Städten wie Dakar, Lagos oder Cotonou präsent sein. Innerhalb der nächsten fünf Jahre sollen die Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden, u.a. durch die Gründung von Kulturpatenschaften. www.quaibranly.fr