Lovis Corinth-Preis
Daniel Spoerri ist diesjähriger Träger des Lovis Corinth-Preises, der von der KünstlerGilde e.V. und dem Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg vergeben wird (10.000 Euro). Er erhält die Auszeichnung für sein künstlerisches Lebenswerk. Aus diesem Anlass zeigt das Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg eine Überblickausstellung vom 23. Oktober 2016 bis zum 26. Februar 2017. Daniel Spoerri entwickelte um 1961 das Prinzip des „Fallenbildes“. Indem er dem „Zufall eine Falle stellt“ und Gegenstände, wie sie in diesem Moment z.B. zufällig so auf einer Tischplatte nebeneinander stehen oder liegen, mit Klebstoff fixiert und die Tafel dann als Wandobjekt um 90 Grad kippt. Spoerri begründete in den 1960er Jahren auch die Eat Art mit Banketten, Ess-Aktionen und Objekten mit Lebensmitteln. In den 1970er Jahren entwickelte er das Prinzip des Musée sentimentale mit einer Gegenüberstellung von Exponaten der Hochkultur und banalen Alltagsobjekten, das heute in vielen Museen Teil der Ausstellungsdramaturgie ist. Mit Studenten der Kölner Werkschulen stellte er z.B. 1978 im Kölnischen Kunstverein die Bleistifte von Heinrich Böll und den Kardinalshut des Erzbischofs Josef Frings aus, im Rautenstrauch-Joest-Museum inszenierte sein Team für die Ausstellung „Rausch und Realität – die Drogen der Welt“ 1982 Alltagsräume des Konsums von Rauschmitteln wie die bürgerliche Kneipe zum Alkoholgenuss oder das Fixerklo, die Asservatenkammer des polizeilichen Rauschgiftdezernats und das Schaufenster eines Sex-Shops mit Aphrodisiaka. www.kunstforum.net