London: Hammer-Attacke auf Velázquez-Bild
„Der Museumsprotest ist an den Gesetzen der Aufmerksamkeitsökonomie gescheitert“, urteilte die Kritikerin Saskia Trebing in der Kunstzeitschrift „Monopol“, nachdem Mitglieder der britischen „Just stop oil“-Bewegung in der Londoner National Gallery das Bild „Venus vor dem Spiegel“ von Diego Velázquez mit Notfallhämmern traktiert hatten.
Es läge „in der Natur der Sache, dass sich Aufmerksamkeit in einer schnelllebigen Medienlandschaft leicht abnutzt – und dass sogar Klebe-Aktionen und Kartoffelbrei in Museen langweilig werden. Also ist eine Zuspitzung in der Strategie praktisch unvermeidlich, um noch öffentliche Erregung zu ernten“. Ob das durch eine Glasscheibe geschützte Bild beschädigt wurde, teilte die Museumsleitung bislang nicht mit. Die Wiener Zeitung „Die Presse“ sieht in der Attacke einen „Tiefpunkt der Aktivisten-Verrohung“. Eine 22jährige Aktivistin und ein Mittäter wurden vorübergehend festgenommen.
Dazu in Band 244 erschienen: