Linksparteichef wird Berliner Kultursenator
Klaus Lederer, Berliner Landesvorsitzender der Partei „Die Linke“, übernimmt das Amt des Kultursenators. Am 7. Dezember 2016 stimmt seine Partei über den Koalitionsvertrag ab; einen Tag später wird der Regierende Bürgermeister gewählt; erst dann kann Lederer den Posten übernehmen. Zehn Jahre lang hatte der Regierende Bürgermeister das Kulturressort in Personalunion mit verwaltet, jetzt ist es innerhalb des Berliner Senats wieder eigenständig. Den Parteivorsitz gibt Lederer im Dezember ab; er verzichtet auf eine erneute Kandidatur. Paul Spies, Direktor der Stiftung Stadtmuseum, bescheinigte dem künftigen Senator: „Lederers Vorstellung von Teilhabe und niedrigschwelligem Zugang zur Kultur passt zur Linken… Es ist gut, wenn die Kulturpolitik das demokratische Recht der Teilhabe aller unterstützt…“ Etwas skeptischer äusserte sich hingegen Christophe Knoch von der Koalition der freien Szene: „Was wir allerdings… hoffen: dass ihm der Unterschied zwischen Kultur und Kreativwirtschaft bewusst ist. Die Verwandtschaft der beiden Bereiche, die Lederer nahegelegt hat, sehen wir nicht.“ Im Wahlkampf hatte sich die Linkspartei, darunter auch Klaus Lederer, gegen den künftigen Volksbühnen-Intendanten Chris Dercon positioniert. Der soll sein Amt im Herbst 2017 antreten, doch in der Berliner Kulturszene kursieren nun Spekulationen, ob Lederer den Vertrag womöglich auflöst, was allerdings „juristisch kompliziert und für das Land Berlin auch sehr teuer“ wäre, wie der „Tagesspiegel“ vorrechnet. Für die Museen hat Lederer einen Gratis-Tag mit freiem Eintritt angekündigt.