Limbach-Kommission

9. Januar 2015 · Museen & Institutionen

1933 musste der Galerist Alfred Flechtheim vor den Nazis ins Ausland fliehen. Seine Erben streiten sich nun mit der Kunstsammlung NRW über die Restitution eines Bildes von Juan Gris. Es wurde 1934 in London an die Sammlerin Dorothea Ventris verkauft und gelangte 1964 in den Kunstbesitz des Landes Nordrhein-Westfalen. Während die Erben der Ansicht sind, der Verlust sei NS-verfolgungsbedingt eingetreten, ist man bei der NRW-Kunstsammlung hingegen der Meinung, es sei in London aus dem „sicheren Ausland“ verkauft worden, zudem gäbe es keine Anhaltspunkte, ob das seit 1925 bei Flechtheim nachweisbare Bild zweifelsfrei dessen alleiniges Eigentum oder Kommissionsware war; möglicherweise habe es auch mehreren Galeristen gemeinsam gehört. Zur Schlichtung hat die NRW-Kunstsammlung nun die „Limbach-Kommission“ angerufen. Die „Beratende Kommission“ unter dem Vorsitz der früheren Verfassungsrichterin Prof. Jutta Limbach ist Ansprechpartnerin in strittigen Restitutionsfragen. Sie wurde unter der Leitung der Koordinierungsstelle für Kulturverluste in Magdeburg eingerichtet und ist ehrenamtlich tätig. Ihre Mitglieder werden von „der Beauftragten der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien im Einvernehmen mit der Kultusministerkonferenz und den kommunalen Spitzenverbänden ernannt.“


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