Lichtfalle Hamburg

18. Juli 2015 · Aktionen & Projekte

Nana Petzet und Bernd Reuter inszenieren vom 7. bis zum 11. August 2015 im Hamburger Hafen eine temporäre Lichtinstalltion zur Untersuchung der Auswirkungen des „Blue Port“ auf die Artenvielfalt. Der Mensch ist eigentlich ein tagaktives Lebewesen, und früher bedeutete die Verrichtung eines „Tagwerks“ jene Arbeitsleistung, die man zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang erledigen kann. Doch seit es elektrifizierte künstliche Beleuchtungen gibt, hat der Mensch die Umwelt seinen veränderten wirtschaftlichen und sozialen Bedürfnissen angepasst und „mit Hilfe von künstlicher Beleuchtung seinen Aktivitätsradius auf die Nacht ausgedehnt.“ Petzet und Reuter sehen darin aber auch ein „Umweltproblem der Lichtverschmutzung“, das „im Vergleich zu Radioaktivität, Lärm, Klimawandel, Luft- und Wasserverschmutzung offenbar weniger wahrgenommen“ werde. Mit ihrer „Lichtfalle Hamburg“ testen die beiden Künstler nun die Attraktivität blauer Leuchtstoffröhren auf Insekten. Solche Röhren hatte der Lichtkünstler Michael Batz anlässlich der „Cruise Days“ verwendet und dafür 40 km Kabel für 12.000 Lichtquellen verlegt und damit die Parade der Hamburger Kreuzfahrtschiffe illuminiert. Für Petzet und Reuter steht dieser „Blue Port“ „exemplarisch für eine Politik des Hamburger Stadtmarketings, die künstliche Beleuchtung unhinterfragt als ästhetisches Mittel feiert, immer nach dem Motto: Licht erzeugt Aufmerksamkeit, Licht zieht Besucher an, also je mehr Licht, desto besser…“ Ihr Projekt „Lichtfalle Hamburg bringt am Beispiel des „Blue Port“ die Folgen von groß angelegten Stadtilluminationen auf die Artenvielfalt zur Sprache und bezieht sich im übertragenen Sinn auch auf die ganze Stadt als „Lichtfalle“ für alle lebenden Organismen, einschließlich des Menschen…“ www.lichtfallehamburg.de


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