Lichtenberg Studios
Seit 2006 organisiert Uwe Jonas in den Berliner Lichtenberg Studios ein Künstlerresidenzprogramm. Die Künstler verbringen dort einen Zeitraum zwischen zwei Wochen und zwei Monaten, sammeln Eindrücke von Berlin und nehmen „niederschwellige“ Interventionen im öffentlichen Raum vor, „angefangen bei den „touristischen“ Gesten der Residenzgäste, die den Bezirk als Rechercheure oder einfache Flaneure durchstreifen, bis hin zu konkreten Projekten in der Öffentlichkeit Lichtenbergs. Mit Projekten sind kleine und meist stille Realisierungen gemeint, die zumeist ohne Vorankündigung wie selbstverständlich passieren. Dieser Strategie liegt eine Auffassung zugrunde, die schon in den 1970er Jahren diskutiert wurde: Kunst gehört zum Leben dazu, sie muss nichts Entferntes und nichts mythisch auf den Sockel Erhobenes sein.“ Michael Heindl wohnt im März in den Lichtenberg Studios und erkundet den Bezirk: „Mein Weg dem geistigen Vakuum, ausgelöst durch die Furcht vor der weißen Leinwand oder dem leeren Blatt Papier, zu entkommen, ist mit den Spezifika meiner räumlichen Umwelt zu arbeiten. Es ist ein Aktionsraum der, wie die Tabula Rasa eine scheinbar endlose Spanne an Möglichkeiten anbietet, im Vergleich zu ihr jedoch nicht neutral ist und somit Anhaltspunkte schafft. Ein Thema entsteht hier in derselben Geschwindigkeit in der ich fähig bin, mich durch den Raum fort zu bewegen.“ Darüber hält er am 1. April 2015 einen Vortrag (Türrschmidtstr. 24, 4. Stock, 19 Uhr). www.lichtenberg-studios.de