Lempertz und Ketterer legen Streit um Pechstein-Bild bei
1936 verkaufte der jüdische Arzt Walter Blank aus seiner Sammlung ein Selbstporträt von Max Pechstein. Als es im Juni 2023 beim Kölner Kunsthaus Lempertz versteigert werden sollte, war man dort der Ansicht, „dass der Verdacht auf Raubkunst… ausgeschlossen werden kann“, denn „1956 wurde das Gemälde explizit, nicht pauschal, vom Bund zum Höchstsatz entschädigt.“
Dennoch ließ am Tag der Auktion „einer der Erben der Familie Blank das Bild offenbar ohne weitere Recherche und ohne das Auktionshaus und die weiteren Beteiligten zu informieren“ in das Art Loss Register einstellen, wie Lempertz mitteilte. Das „Handelsblatt“ zitierte den Münchener Auktionator Robert Ketterer, „jeder Insider“ habe gewusst, „dass es sich bei diesem Selbstbildnis von Max Pechstein um einen NS-verfolgungsbedingten Verlust des jüdischen Kölner Arztes Walter Blank handelte.“ Lempertz klagte deswegen vor dem Landgericht München auf Unterlassung und Rufschädigung. Inzwischen einigten sich Lempertz und Ketterer auf einen Vergleich, über den Stillschweigen verabredet wurde. Das Kunsthaus Lempertz kündigte an, das Pechstein-Werk werde nun „ein Hauptwerk“ bei der Herbstauktion 2023.
Dazu in Band 252 erschienen: