Lagos Biennale

30. September 2017 · Messen & Märkte

Folakunle Oshun ist künstlerischer Direktor der Lagos Biennale (14.10. bis 22.12.2017), die er unter das Motto „Leben am Rand“ stellt. Mit dem Untertitel „Zu Überdenken Sich vorstellen) umreißt er die beiden Reflexionsebenen einer „logischen Geistesübung“ und einer „ausfransenden Phantasie“ als Komponenten des künstlerisch-konzeptuellen Agierens. Die Kunst habe „zu lange schöne, aber unrealistische… Lösungen für die gesellschaftlichen Fragen“ geboten, und so stellt sich für eine solche Biennale in Nigeria die Frage, ob es „notwendig“ sei, „die Rolle der Kunst in der Gesellschaft zu untersuchen, vor allem in der Dimension solch organisatorisch relativ groß angelegter künstlerischer Interventionen alle zwei Jahre. Lagos ist eine alte Handelsmetropole mit einer höchst widersprüchlichen Entwicklung; einst Umschlagplatz für den Sklavenhandel, heute mit 10 Mill. Einwohnern Ausdruck einer Urbanität, in der sich der Kapitalismus in seiner radikalen Form festgesetzt hat: das Land ist reich an Erdöl, doch Korruption und die Geldgier der Eliten verhinderten bislang eine umweltschonende Ausbeutung der Ressourcen und Investitionen der Erlöse in die Armutsbekämpfung. Vor diesem Hintergrund wünscht sich Folakunle Oshun, dass die Kunst nicht nur eine schöne Blase hervorbringt, die sich gegenüber der Realität dieses „globalen politisch-ökonomischen Klimas“ eines „Raubtierkapitalismus“ entfremdet, sondern die möge ein „Porträt der Welt“ liefern, das „lebensnah“ ist. So sei diese Biennale im metaphorischen Sinne eine Reise, „um facettenreiche Szenarien zu erforschen, die zweifellos das Wesen unserer Menschlichkeit, Spiritualität und die Vernetzung des Universums in Frage stellen werden“. www.lagos-biennial.org


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