Kurator Carsten Ahrens gestorben
Carsten Ahrens, Kunsthistoriker, Theaterwissenschaftler und Kurator, starb im Alter von 62 Jahren. Ab 1986 war er zunächst wissenschaftlicher Assistent, dann Kurator und von 1994 bis 2003 Stellvertretender Direktor der Kestnergesellschaft in Hannover. Anschließend leitete er ab 2004 das Mönchehaus Museum Goslar; 2005 wurde er Direktor der Bremer Weserburg. Schlagzeilen machte Ahrens, als er 2010 zwei Bilder von Gerhard Richter und Franz Gertsch für 10 Mill. Euro versteigern ließ, um damit den Museumsbau zu sanieren. In der Fachwelt brachte ihm dies Kritik ein, denn dass in Deutschland Museen in den Kunsthandel eingreifen, galt bislang als Tabu. Die Finanzprobleme versuchte er auch durch eine Halbierung der Ausstellungsfläche zu lösen, was der Stiftungsrat zwar guthieß, nicht aber die lokale Presse und Kunstszene, weshalb Carsten Ahrens von diesem Posten 2013 zurück trat. Die Kestnergesellschaft schrieb in einem Nachruf, Ahrens habe „mit seiner Leidenschaft und seinem ungewöhnlichen Feingeist die künstlerische Identität des Hauses maßgeblich beeinflusst“. Seine „Vitalität, Großzügigkeit, intellektuelle Klarheit und kuratorische Brillanz” werde fehlen.