Kuratieren als Symptom
Manche Begriffe ufern semantisch in die Beliebigkeit aus: jeder Autoverkäufer bilanziert heut zu Tage seine Umsätze mit den Worten, er habe “eine gute Performance” gemacht. Und manchmal hält sich jeder, der ein Bild an der Wand aufhängt, für einen Kurator.” Curating Everything” ist als Titel eines Symposions natürlich ironisch gemeint: Kuratieren wird hier “als gesellschaftliches Symptom untersucht”. Denn “der heutige Drang nach einer kuratorischen Position, so die These, hat eine imaginäre Seite – nämlich den Wunsch, durch Autorschaft und Handlungsmacht einen illusorischen Abschluss zu erreichen in einer Situation, in der die Arbeitsverhältnisse von Kulturschaffenden prekär geworden sind. Das Symposium will die multimediale Seite des Kuratierens und seinen eigenen Metadiskurs der Produktion betonen sowie seine besondere Beziehung zu den postfordistischen Gesellschaften untersuchen.” Referenten sind Inke Arns, Ursula Biemann, Elke Krasny, Marsha Meskimmon, Ellen Blumenstein, Frederikke Hansen, Katharina Morawek, Dorothee Richter, Axel Wieder, Felix Ensslin, Sebastian Baden, Sergio Edelsztein. Twermin : 20. und 21. März 2015, Migros Museum für Gegenwartskunst, Zürich. www.curating,org